MGA kündigt offizielle Sperrdatei für Online-Casinos an
Bisher war es im Bereich der Online Casinos nur möglich, sich bei jedem Anbieter einzeln zu sperren. Das bedeutet, man müsste sich tatsächlich auf allen Webseiten einzeln sperren lassen, um kein Geld mehr online verspielen zu können. Dies soll sich laut der maltesischen Glückspielbehörde (MGA) bald ändern.
Vor kurzem wurde ein Bericht veröffentlicht, der die in nächster Zeit geplanten Reformen beschreibt. Das Dokument kann hier auf englisch angesehen werden. In diesem Artikel fassen wir die wesentlichen Punkte zusammen und geben einen Ausblick darauf, in wieweit sich der Glücksspielmarkt in Zukunft ändern könnte.
Was den Spielerschutz angeht, ist Malta im Bereich der Offline-Spielbanken bereits sehr fortgeschritten. Betritt man zum ersten Mal eines der offiziellen Casinos, so muss man zunächst eine Spielerkarte beantragen. Dieser Prozess dauert nur wenige Minuten. Um an den Automaten zu spielen, muss diese Karte eingesteckt werden. In jeder Spielbank hat man gleichzeitig auch die Möglichkeit, sich für einen selbst festgelegten Zeitraum zu sperren. Sobald man gesperrt ist, kann nicht mehr gezockt werden, da die Automaten die Karte nicht mehr akzeptieren. Erst nach dem Ablauf der Sperrzeit ist dies wieder möglich.
Soweit zum „Offline Gambling“ – im Bereich der Online-Casinos gibt es ein solches System bisher noch nicht. Doch die MGA plant nun, die bewährte Sperrdatei auch auf das Internet auszuweiten. Da ein Großteil der beliebtesten Casinos über eine maltesische Lizenz verfügt, müssten die Betreiber der Plattformen das Vorhaben innerhalb einer Frist umsetzen. Da die MGA die Sperrdatei NICHT auf Einwohner begrenzt, würde dies auch deutschen Spielern zugute kommen.
Noch nicht bekanntgegeben wurde jedoch, ob das System das bereits bei einigen Casinos eingeführte „Selbstausschluss-System“ ersetzen oder nur ergänzen soll. Denn auch jetzt gibt es bei einigen Anbietern wie LVbet und Supergaminator bereits eine Möglichkeit, sich komfortabel für einen Zeitraum oder auch lebenslang vom Spiel auszuschließen.
Keine perfekte Lösung
Eines der Phänomene des Internets ist, dass man immer ein Schlupfloch findet. Egal wie schwierig es sein mag, eine Regelung zu umgehen, mit ausreichend Aufwand schafft man es doch immer irgendwie. Insbesondere Spielsüchtige bzw. Spielsuchtgefährdete haben immer wieder ihre Auf und Abs. An einem Tag planen sie nie wieder um echtes Geld zu spielen und lassen sich sperren – nur um ein paar Tage später doch wieder nach neuen Möglichkeiten zu suchen.
Sollten diese Spieler also bei allen in Malta lizenzierten Casinos gesperrt sein, so werden sie entweder
- über einen anderen Account spielen (Bekannte, Familienangehörige etc.)
- oder aber auf Online-Casinos ausweichen, welche nicht Teil der Sperrdatei sind
Selbst wenn sich also die weiteren Regulierungsbehörden der Isle of Man, Gibraltar etc. der Sperrdatei anschließen würden, wäre dies keine perfekte Lösung. Am Ende des Tages würden die Spieler, die wirklich zocken möchten auf Anbieter mit Lizenz in Curacao oder auch vollkommen unlizenzierte Seiten ausweichen.
Einen der Lösungsansätze stellt die Unterbindung der Geldströme dar. Dies wurde z.B. in den USA vor einigen Jahren umgesetzt, sodass die Spieler kein Geld mehr an illegale Casinos überweisen konnten. Mittlerweile wurde selbst dies dadurch ausgehebelt, dass die Kunden einfach auf Bitcoin oder andere Kryptowährungen ausweichen, bei denen eine Kontrolle faktisch nicht möglich ist.
Weitere Ankündigungen aus dem Whitepaper
Bisher mussten die in Malta regulierten Anbieter für jeden Softwarehersteller (NetEnt, Greentube etc.) jeweils eine eigene Lizenz beantragen. Dies führt gerade bei Plattformen welche eine große Spielauswahl bieten, zu sehr viel Aufwand. Gleichzeitig ist es für den Besucher schwerer ersichtlich, wer nun genau das Geschäft betreibt.
Dies möchte die MGA vereinfachen und wird in Zukunft nur noch zwei Arten von Lizenzen anbieten:
- Lizenz für den Betrieb eines Online-Casinos an Endkunden (Spieler)
- Lizenz für die Softwareentwickler
Wenn also ein Anbieter in Zukunft über NovoLine Spiele verfügt, so kann er die gültige Lizenz von Greentube automatisch mit nutzen. Es muss also keine eigene mehr nur für diese bestimmten Slots beantragt werden. Ein logischer Schritt, der es für die Kunden deutlich einfacher macht, sich einen Überblick zu verschaffen.
Die weiteren Reformen betreffen ausschließlich Unternehmen und sind für deutsche Spieler nicht von Bedeutung. Wer diese dennoch durchlesen möchte, kann sich die offizielle Pressemitteilung hier ansehen: